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Sie war keine Revolution im eigentlichen Sinne. Vielmehr beendete die Oktoberrevolution von 1917 als Staatsstreich einer kleinen, aber wirkungsmächtigen Parteielite unter Lenin einen bis dahin offenen Prozess der politischen Entwicklung Russlands. Dieser hatte mit der Februarrevolution und der Absetzung des Zaren begonnen. Mit ihrer Machtübernahme begannen die Bolschewiki ihr kommunistisches Experiment. Sie gewannen zunächst mit populären Maßnahmen Anhänger. Bald jedoch zeigte sich, dass die "Diktatur des Proletariats" die Diktatur eines kleinen politischen Zirkels war, der sich nur mittels Terror behaupten konnte.

 

Die Beiträge dieser Ausgabe zeigen Ursachen, Verlauf und Folgen der revolutionären Entwicklung in Russland vor 100 Jahren auf. Sie stellen die Frage nach der Zwangsläufigkeit und den Alternativen zur Machtübernahme der Bolschewiki. Sie fokussieren zeitgenössische und wissenschaftliche Deutungen der Ereignisse und betrachten die gegenwärtige Geschichtspolitik in Russland.

 

Aus dem Inhalt :

- Die Russische Revolution 1917 : eine epochale Begebenheit im Spiegel historischer Deutungen;

- Russland 1917;

- Zaristische Autokratie : das vorrevolutionäre Russland, ein sozioökonomisches Pulverfass?;

- Die Revolution 1905 : eine soziale Revolte erzwingt wirkungslose Reformen;

- Eine verpasste Chance? : Die Februarrevolution 1917;

- Lenin, der Vielgewandte : vom Berufsrevolutionär zum mythologisierten Helden;

- Oktoberrevolution 1917 : Kampf um die ganze Macht;

- Bürgerkrieg und Terror : Kriegskommunismus als Resultat äußerer Umstände oder ideologisch geprägter Kern bolschewikischer Herrschaft?;

- Bilanzen und Ausblick : Die Oktoberrevolution und die Folgen.